Amphibien & Reptilien   

Dort wo sich Wasserflächen in  der Landschaft befinden, sind spezialisierte Bewohner nicht fern. Die Rede ist von den Amphibien. Zu ihnen gehören die Molche, Kröten, Unken, Frösche und Salamander. In Deutschland wurden insgesamt 20 verschiedene Arten nachgewiesen. Im Naturschutzgebiet "Dammer Bergsee" und in den Dammer Bergen sind 3 Molch-, 2 Kröten- und 3 Froscharten heimisch. Als Besonderheiten sind hier der Kamm-Molch (Triturus cristatus), der Kleine Wasserfrosch (Rana lessonae) und die Kreuzkröte (Bufo calamita) zu nennen.

             

 

 

 

 

 

 

 

Eine der häufigsten Amphibienarten ist die Erdkröte (Bufo bufo). Sie ist bekannt für die ausgedehnten Wanderungen, die sie unternimmt, um von den Überwinterungsflächen zu den Laichplätzen zu gelangen. Leider kommen dabei viele der Tiere im Strassenverkehr zu Tode.

Der Landkreis Vechta betreibt aber, in Zusammenarbeit mit Verbänden und Privatpersonen, einen Umfangreichen Amphibienschutz, indem er die sogenannten "Krötenzäune" aufstellen lässt.

Foto: (c) Torsten Laumann

Nahe mit der Erdkröte ist die Kreuzkröte verwandt. Sie besiedelt aber ganz andere Habitate als diese. Vor allem an vegetationsarmen bis -losen Gewässern ist sie zu finden. Die besten Lebensbedingungen findet die Kreuzkröte in den Bereichen, in denen Sand- und Kiesabbau stattfinden.

Der laute Ruf der Kreuzkröte kann bis in den September hinein vernommen werden und ist bis zu 1 km weit zu hören.

 

Foto: (c)  Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit 3 Arten besonders gut in den Dammer Bergen vertreten sind die Molche. Rechts ist der Bergmolch (Triturus alpestris) zu sehen. Ihn kennzeichnet die leuchtend orange Unterseite und eine blaugraue Oberseite. Der Teichmolch (Triturus vulgaris) kommt auch in vielen Gewässern vor und ist nicht selten. Hier ist vor allem die Fleckung auf der Unterseite markant. Der große Kamm-Molch (Triturus cristatus) fällt allein schon durch seine Körperlänge auf. Er erreicht mit ca. 18 cm fast die doppelte Größe seiner Verwandten.

Fotos: (c)  Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Kleine Wasserfrosch besiedelt mit Vorliebe kleine vegetationsreiche Tümpel. Deshalb findet sich einen individuenstarke Population am Kleinen Klärteich (rechts). Dieses Gewässer beherbergt zudem Berg- und Teichmolche, Erdkröten und Grasfrösche. Dieser Amphibienreichtum lockt damit auch Fressfeinde, wie die Ringelnatter an.

 

Foto: (c) Torsten Laumann

 

 

 

 

 

Für den Laien ist die nächste Amphibiengruppe nicht sehr leicht auseinander zu halten. Es handelt sich um die sogenannten "Grünfrösche". Zu ihnen gehören Seefrosch (Rana ridibunda), Kleiner Wasserfrosch (Rana lessonae) und  der Teichfrosch (Rana kl. esculenta). Die zwei zuletzt genannten Arten sind im Naturschutzgebiet "Dammer Bergsee" heimisch.

Der Seefrosch und der Kleine Wasserfrosch sind die Stammeltern des Teichfrosches. Dieser Stamm ist aus den Elternarten hervorgegangen und zeigt morphologische Merkmale beider Arten. Der Teichfrosch kann sich artrein fortpflanzen, was bei Hybridarten sehr selten der Fall ist. Wahrscheinlich werden wir gegenwärtig Zeugen eines Artbildungsprozesses.

 

 

 

 

Die zweite Tiergruppe, die im Zusammenhang mit Amphibien immer genannt wird, ist die der Reptilien. Auch hier hat das Naturschutzgebiet "Dammer Bergsee" regional einen bedeutende Position inne. Nicht weniger als 4 Echsen- und Schlangenarten sind hier heimisch: Ringelnatter, Blindschleiche, Wald- und Zauneidechse.

Besonders individuenstark sind die Bestände der Zauneidechse (Lacerta agilis), die in verschiedenen Bereichen im NSG Verbreitungsschwerpunkte besitzt. Die Männchen dieser Art sind leicht an ihrer grünlichen Färbung an den Körperseiten zu erkennen. Die Weibchen sind braun gefärbt und haben dunkle Flecken mit hellen Augenpunkten und weißen - beigen Längsstreifen auf der Oberseite.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Zauneidechsen gehören zu den gefährdeten Tierarten des Landes Niedersachsen und werden auf der Roten Liste in der Kategorie 3 "gefährdet" geführt.

Sie besiedeln mit Vorliebe Licht durchflutete Areale. Viele Vorkommen finden sich auf Sandböden, da diese sich schnell erwärmen und ideale Eiablageplätze für die Nachkommenschaft darstellen. Die Jungtiere schlüpfen in den Monaten Juli bis September.

Fotos: (c) Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ringelnattern (Natrix natrix) hatten bis vor kurzen noch ein kleines Restvorkommen im Naturschutzgebiet "Dammer Bergsee". Leider fehlen seit 2 Jahren Nachweise der Art aus dem Gebiet. Bereiche, vor allem der Kleine Klärteich, in denen sie sonst sicher zu beobachten war, sind seit dieser Zeit verwaist. Eine Verschlechterung der Nahrungsgrundlage und die ohnehin kleine Population führten offensichtlich zu ihrem Verschwinden.

Immer noch einen guten Bestand hat die Blindschleiche (Anguis fragilis). Vor allem nach Regenschauern und in den frühen Morgenstunden lässt sie sich auf Waldwegen beobachten.  Ähnliches gilt für die Waldeidechse (Lacerta vivipara). Auch sie ich weit verbreitet und nicht selten. Beim morgendlichen Sonnenbad lässt sie sich kaum stören.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die reichen Amphibienvorkommen sind die Nahrungsgrund-lage der Ringelnatter. Links das größere Weibchen, rechts das kleine, dunkel gefärbte Männchen.

Foto: (c) Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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