Verlandungszonen

 

 

Als Verlandungszonen werden die Bereiche an Gewässern bezeichnet, die sich im Übergang von den amphibischen zu den terrestrischen Lebensbereichen befinden. Sie können recht unterschiedlich ausgestaltet sein, je nach Art und Lage der Gewässer. Vergleicht man die Teiche und Seen im Naturschutzgebiet "Dammer Bergsee", so wird dieses besonders deutlich.

Im allgemeinen stellt man sich Verlandungszonen an Gewässern mit Schilf und anderen Wasserpflanzen, mit Birken-, Weiden- und Erlenaufwuchs vor. Dieser Vorstellung einer typischen Verlandungszone kommt der Schilfgürtel am Kleinen Klärteich am nächsten. Hier hat das Schilf (Phragmites australis) um das gesamte Gewässer einen 1-5 m breiten Rohrwald gebildet.

 

 

 

 

 

 

Kleiner Klärteich mit Schilfgürtel

(c) Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

Dieser ist durchsetzt mit weiteren Pflanzenarten, wie sie regelmäßig auch an anderen Gewässern gefunden werden können. Am Kleinen Klärteich sind das noch der Breitblättrige und der Zwerg-Rohrkolben, Zottiges Weidenröschen, Gilbweiderich und Sumpf-Segge. Botanische Besonderheiten sind die guten Bestände von Sumpffarn (Thelypteris palustris) und Echter Sumpfwurz (Epipactis palustris). Aus der Vogelwelt sind als Spezialisten die Rohrsänger hier ansässig. Regelmäßig brüten hier Teich- und Sumpfrohrsänger. Bläss- und Teichralle ziehen im Schutz der dichten Vegetation ebenfalls ihre Jungen bevorzugt an diesem Gewässer auf.

 

 

 

 

 

Teichrohrsänger-Männchen tragen von erhöhter Position ihren Reviergesang vor (links). Die Schilf-Ähren bieten vor allem am frühen Sommermorgen ein schönes Fotomotiv (rechts).

Fotos: (c) Torsten Laumann

 

 

 

 

Am Bergsee gibt es kaum Schilfbestände. Andere Pflanzenarten besiedeln das schlammige Ufer. Hier ist es Blutweiderich.

(c) Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

Unmittelbar an den Schilfgürtel grenzt schon die Waldzone, die zunächst von Feuchtigkeit liebenden Baum- und Straucharten gebildet wird. Dichtes Weidengebüsch umgibt den Kleinen Klärteich wie einen Schutzwall. Hieran schließt sich der lichte Birkenwald an. In diesem finden sich weitere Raritäten: Großes Zweiblatt (Listera ovata) und Kleines Wintergrün (Pyrola minor).

 

 

 

 

 

 

 

 

Wandert man vom Kleinen Klärteich zum Bergsee, wird der Besucher ein ganz anderes Bild im Übergangsbereich vom Wasser zum Land feststellen. Schilfbestände sind kaum oder nur sehr spärlich vorhanden. Am Südufer steht der Birkenwald bis zur Uferkante. Zudem sind weite Uferabschnitte völlig unbewachsen. Diese freien Schlammflächen werden vor allem von den Limikolen während der Zugzeit als Rastplatz aufgesucht. Im Sommer trocknen diese Bereiche schnell aus und es bilden sich tiefe Trockenrisse.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Etwas abseits und sehr versteckt liegt der Ziegeleiteich. Hier gibt es keine Verlandungszone, da die Ufer sehr steil zum Wasser hin abfallen. An dieser Stelle wurde bis in die 1960er Jahre Ton abgebaut, der dann in der nahe gelegenen Ziegelei gebrannt wurde. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat sich an den Steilufern ein Baumbestand angesiedelt,  der  Erle, Eiche, Birke und Zitterpappel dominiert wird. In Teilbereichen wurden Fichten angepflanzt. Faunistisch interessant ist der Ziegeleiteich vor allem wegen der großen Erdkrötenansammlungen im Frühjahr (bis zu 1.000 Exemplare). Bis in die 1990er Jahre brütete hier auch in unregelmäßigen Abständen der Eisvogel (Alcedo athis).

 

 

Besonders schöne, kräftige Blüten zeigt das Zottige Weidenröschen (Epilobium hirsutum), links oben. Es gedeiht in weiten Bereichen am Bergsee und lockt vor allem viele Nachtfalter an.  Die Gemeine Heidelibelle lässt sich an den sonnigen Uferabschnitten leicht beobachten.                                                                                              Fotos: (c) Torsten Laumann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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