Neuigkeiten                  

 

Auf dieser Seite wird über aktuelle Ereignisse im und am Naturschutzgebiet "Dammer Bergsee" berichtet. Informationen in Wort und Bild sollen so den jüngsten Stand im Gebiet dokumentieren.

 

Landesmuseum Mensch und Natur sammelt in Nienhausen

K. Fuhrmann und M. Mecklenburg im Auftrag der Forschung unterwegs

 

 

 

Kamm-Molche, Teich- und Bergmolche, Kleiner Wasserfrosch und Erdkröte standen auf der Wunschliste der beiden Mitarbeiter des Landesmuseums Natur und Mensch aus Oldenburg. Bei einer Durchsicht der Belegexemplare zu diesen Tierarten war aufgefallen, dass die südlichen Landkreise des ehemaligen Regierungsbezirkes Weser-Ems gar nicht oder nur sehr spärlich vertreten waren. So hieß nun der Auftrag: Sammeln für die Wissenschaft.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kay Fuhrmann (li.) ist Präparator, Mathias Mecklenburg betreut die Aquarien im Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg. Fotos: (c) Torsten Laumann,   Nienhausen/Glückauf 17.04.07

 

 

 

Mit Keschern "bewaffnet" wurden am 17.04.07 die Amphibiengewässer in den Nienhauser Talwiesen erkundet. Schon nach wenigen Versuchen gingen je ein Männchen und ein Weibchen des Teichmolches (Triturus vulgaris) in das Netz. Bei weiteren Anläufen wurden noch ein Kleiner Wasserfrosch (Rana lessonae) und ein Paar Grasfrösche gefangen. Mit geübten Handgriffen wurden die Tiere bestimmt und in Behältnisse verfrachtet.

Leider war es an diesem Morgen recht kühl und es gab in der Nacht zuvor Bodenfröste, sodass die meisten Amphibien am Grund der Gewässer in Kältestarre verharrten und so nicht zu fangen waren. Kamm-Molche, Bergmolche und Erdkröten entgingen so den Netzen.

 

 

 

 

 

Damit die Expedition dennoch ein Erfolg wurde, war das nächste Ziel die Naturschutzstation Dammer Berge des Naturschutzbundes, Kreisgruppe Vechta. Auf dem Gelände der Station wurde mehrere Amphibiengewässer angelegt, die mittlerweile Heimat für verschieden Molch- und Froscharten geworden sind. Nach Rücksprache mit Rolf Grösch, dem Leiter der Naturschutzstation, konnte wiederum auf Jagd gegangen werden. Bergmolche und Grasfrösche komplettierten die Sammlung an diesem Vormittag. Diese Tiere wurden ebenfalls in Behältnisse zum Weitertransport in das Museum gesteckt.

In Oldenburg beginnt dann die eigentliche Arbeit mit den gefangenen Amphibien. Sie werden gewogen, vermessen und auf Geschlechter untersucht. Anschließend kommen sie in eine Alkohol-Lösung und werden so für die Nachwelt und folgende Forschergenerationen präpariert. Der Vorteil dieser Aufbewahrung in Alkohol ist der, dass das genetische Material der Tiere nicht zerstört wird und so für spätere Untersuchungen erhalten bleibt. Etwa 150 Jahre nach Gründung des naturkundlichen Museums sind nun auch Repräsentanten aus dem Landkreis Vechta in Oldenburg vertreten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nilgans nun Brutvogel am Dammer Bergsee

 

 

Bei der wöchentlichen Exkursion am 29.04.2007 konnte die Nilgans (Alopochen aegyptiacus) erstmalig als Brutvogel für das Naturschutzgebiet "Dammer Bergsee" nachgewiesen werden. Am Westufer des Sees führte ein Paar dieser auffälligen Wasser-vögel 8 Gössel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nilgans-Paar mit dem Nachwuchs auf dem Bergsee. 2 weitere Gössel sind hinter dem vorderen Altvogel verborgen.

Foto: (c) Torsten Laumann                                       Bergsee, 29.04.2007

 

 

 

 

Das eine Ansiedlung kurz bevor stand zeigten die Rastbestandszahlen der vergangenen 3 Jahre. Immer größere Ansammlungen trafen auf dem Bergsee ein. Die Höchstzahl wurde am 15.10.2006 mit 31 Individuen erreicht (siehe auch bei Gastvögel). Insgesamt liegen seit Juli 2002 bis dato 71 Beobachtungen zu der Nilgans vor. Wurden zu Beginn nur Einzelvögel gesichtet, konnten ab Mai 2004 schon Paare auf dem See festgestellt werden. Diese hielten sich zumeist aber nur wenige Tage am See auf. Die Verweildauer und die Präsenz am See über den Jahresverlauf nahm ab März 2005 zu. Aber erst mit dem Jahr 2006 konnten allmonatlich Nilgänse am See beobachtet werden.

 

 

 

 

Die Nilgans ist ein Faunenelement Afrikas. Sie wurde als Ziergeflügel, zunächst in Großbritannien, eingeführt. Durch Verwilderungen erreichte die Nilgans zunächst die Niederlande. Von hier begann die "Eroberung" Mitteleuropas und Deutschlands. Gab es zu Beginn der 1990er Jahre nur vereinzelt Bruten in Niedersachsen, so liegt heute der Brutbestand in diesem Bundesland bei etwa 400 Paaren. Neben dem Dammer Bergsee gibt es in der näheren Umgebung schon mehrere Brutnachweise vom Dümmer und vom Alfsee, der nördlich von Bramsche bei Alfhausen gelegen ist.

Das die Nilgans so erfolgreich ihre Nische besetzen kann liegt in ihrem Verhalten begründet. Sie hat ein ausgeprägtes Territorialverhalten. Sie lässt keine anderen Wasservögel in ihrer Nähe zu und vertreibt sie vehement aus ihrem Brutrevier. Gebrütet wird zumeist auf verlassenen Nestern von Krähen, Falken, Sperber, Habicht und Mäusebussard. Es werden aber auch aktiv besetzte Nester von der Nilgans okkupiert. So konnte ich am Dümmer beobachten, wie eine Nilgans einen brütenden Mäusebussard von seinem Horst vertrieb und anschließend ihr eigenes Brutgeschäft begann.

Für die Brutsaison 2007 kann festgestellt werden, dass noch genügend Raum für andere Arten am Bergsee war. So erbrüteten 2 Paare der Graugans (Anser anser) 10 bzw. 3 Gössel und 2 Paar der Stockente (Anas platyrhynchos) 5 bzw. 6 Junge.

 

 

 

 

 

 

 

 

Natürlich Niedersachsen

25 Teilnehmer bei interessanter Veranstaltung

 

 

 

 

 

Der 20. Mai 2007 stand landesweit unter dem Motto "Natürlich Niedersachsen". Im gesamten Bundesland fanden über 200 Veranstaltungen statt, die sich mit dem Thema Natur in seiner vielfältigen Palette befassten. Am Dammer Bergsee konnten sich die Teilnehmer der Exkursion darüber informieren, wie sich die Eingriffe des Menschen im Zuge der Eisenerzgewinnung auf die damalige Natur ausgewirkt haben und wie diese Wunden im Laufe der vergangenen 40 Jahre wieder schlossen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Zum Abschluss der etwa 2stündigen Exkursion stellten sich die Teilnehmer zum Gruppenfoto. Danach wurden die kleinen Präsente, Samenmischungen für eine Wildblumenwiese, als Dankeschön überreicht.

Foto:   Albert Sutmöller, Damme

Die auffälligsten Relikte aus der Zeit des Bergbaues wurden erkundet: Kleiner Klärteich, Abraumhalde und der Bergsee. Dabei begleitete der Gesang von Rotkehlchen, Trauerschnäpper und Zilpzalp die Gruppe. Die jüngsten Teilnehmer konnten Tannenmoos und junge Buntspechte aus allernächster Nähe in Augenschein nehmen. Die Begeisterung war groß, als dann noch die wenige Wochen alten Grau- und Nilgänse beobachtet werden konnten.

Die meisten Besucher konnten dann am Bergsee den Gesang des Baumpiepers zum ersten Mal hören. Beeindruckend fanden sie den Singflug dieses unscheinbaren Vogels. Bei der Suche nach Watvögeln / Limicolen konnten dann mit dem Spektiv noch Flussuferläufer und Flussregenpfeifer genau inspiziert werden. 

Doch nicht nur die Vielzahl an unterschiedlichen Vogelarten überraschte die Exkursionsteilnehmer. Für die Liebhaber der heimischen Pflanzenwelt wurde auch einiges geboten: Eichenfarn, Europäischer Siebenstern, Geschlitztblättriger Holunder und viele weitere Arten konnten genau beobachtet werden. An einem Standort der Natternzunge musste dabei in die Knie gegangen werden, da diese Rarität gerade mal eine Wuchshöhe von 10 cm erreicht.

Nach Beendigung der Exkursion stellten sich alle Teilnehmer noch zum gemeinsamen Foto auf, um auf diese Weise sich beim federführenden Initiator, dem NDR 1 - Radio Niedersachsen, zu bedanken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dammer Bergsee im Fokus

Naturfilmer Ralph Schieke filmt Orchideen in Naturschutzgebiet

 

 

 

 

 

Am 30.06.2007 fanden Filmarbeiten am Dammer Bergsee statt. Ralph Schieke, Autor und Kameramann vieler bekannter und preisgekrönter Naturfilme, lockten die enormen Bestände der Echten Sumpfwurz (Epipactis palustris).

Trotz des anfänglichen Regens wurde mit den Dreharbeiten auf der Westseite des Sees begonnen. Hier wurde die Verlandungszone aufgenommen. Tausende von Exemplaren boten dem Kamerateam einen ersten Eindruck der Menge an Orchideen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anschließend wurde auf der Nordseite, im Bereich des ehemaligen Spülfeldes, das Equipment aufgebaut. Hier wurden Echte Sumpfwurz und Breitblättrige Stendelwurz in Nahaufnahmen abgelichtet. Wie auf Bestellung kam auch noch eine Wespe, sodass ebenfalls die Bestäubung der Orchideen auf Zelluloid gebannt werden konnte. 

Zusätzlich wurde auch ein kleines Interview mit dem Betreuer des Naturschutzgebietes, Torsten Laumann, geführt, welches ebenfalls Bestandteil des etwa 4minütigen Filmes sein wird, der voraussichtlich am 13. Juli in der Sendung Niedersachsen 19.30 auf N3 gesendet wird.

 

 

 

 

 

Weitere Bilder von den Filmarbeiten folgen in der nächsten Zeit auf dieser Seite!

 

 

 

 

 

 

 

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